Zusammenfassung des Projekts

Entwicklung von a System für grüne Fassaden zur Verbesserung des städtischen Mikroklimas

I. Ursprüngliche Idee für eine grüne Fassade

Angesichts der steigenden Temperaturen, die eine zunehmende Belastung für die städtische Bevölkerung darstellen, haben wir ein System zur Begrünung von Fassaden als Anbieter spezialisierter nachhaltiger Lösungen entwickelt, mit dem mehrere Ziele erreicht werden sollen:

  • Verbesserung des Mikroklimas: Zusätzlich zur Isolierung von Gebäuden, deren Dämmmaterial in der Regel aus geschäumtem Polystyrol besteht, würde eine grüne Fassade das Mikroklima verbessern, indem sie städtische Gebiete kühlt, die Luft reinigt und Lärmschutz bietet.
  • Raumeffizienz: Die Stadt wird grüner, ohne wertvollen Raum zu beanspruchen. Wir legen Wert auf die vollständige Wiederverwertung des Systems und eine ressourcenschonende Produktion.
  • Modularer Aufbau: Der modulare Aufbau ermöglicht einen punktuellen, bedarfsorientierten Austausch. Moose dienen als Pflanzmaterial aufgrund ihrer einzigartigen Eigenschaften: Anpassungsfähigkeit, Einfachheit und Widerstandsfähigkeit.

II. Der Entwicklungsprozess

Tests mit Sedummatten auf verschiedenen Untergründen

Es wurden eine Vielzahl von Materialien, die biologisch abbaubar sind, als Untergrund für Sedummatten getestet: 

Testmodule mit Luffa Gurke, Hanfmatte, Kokosmatte, etc. neigen zu starker Verpilzung, außerdem war nach einem Jahr Bewitterung noch kein Verwachsen der Sedumpflanzen mit dem Substrat erkennbar.

Besser funktioniert hat ein Testmodul mit Hauswurz auf Jute, nach einem Jahr Bewitterung waren die Hauswurzpflanzen und die Jute in gutem Zustand, aber der Aufwand, eine mechanische Stabilität zu erreichen , ist sehr hoch, z.B. mit Rahmen aus Bambusholz. 

Generell brauchen die Sedummatten jedoch ein erdähnliches Substrat, um langfristig zu wachsen, was zu einem Gewichtsproblem für die angestrebten Bauteile führt.

Tests mit Moosen

Moose sind nach den Blühpflanzen die 2.-größte Pflanzenfamilie, Biologen schätzen, dass es. 20.000 Arten weltweit gibt. Darunter sind Arten, die Hitze bis zu 70°C überleben, jedoch ist die Zucht von Moosen noch eine relativ junge Sparte der Pflanzenkultivierung.

Wir beziehen diverse Moosmischungen von einer deutschen Firma, die sich erfolgreich mit der Bemoosung von Gebäuden, Mauern, Steinen, etc. beschäftigt. 

Diese Moose wachsen auf Holz (z.B. Robinienrinde) sowie auf diversen Naturfasermaterielien (Seegras, Hanf, etc.). Auch hier ist Pilzbefall ein Thema, jedoch gibt es Holzarten, die sehr widerstandsfähig gegen Pilze sind, u.a. Lärche, Robinie, Edelkastanie und Douglasie

Farne

Nach ersten Wachstumsversuchen werden Tests mit Farnen derzeit nicht weitergeführt. Prinzipiell sollte sich aber das europäische Tüpfelfarn als Epiphyt zur Zucht auf rauen Oberflächen eignen.

Alternative Substrate aus Recyclingmaterial

Neben porösem Recyclingschaumglas scheint vor allem eine Matte aus rezykliertem PET sehr erfolgversprechend zu sein. Das Material erfüllt zwar nicht den Anspruch der biologischen Abbaubarkeit bzw. Kompostierbarkeit, jedoch würde es den verbrauchten PET-Flaschen eine zweite sinnvolle Verwendung geben.

III. Zusammenfassung

Unsere Ergebnisse zeigen, dass Moosmischungen für den Anbau auf verschiedenen Substraten geeignet sind. Moose auf Holzsubstraten zeigen eine sehr gute Langzeitstabilität. Aus heutiger Sicht sind für die Befestigung von Holzsubstraten an einer hinterlüfteten Fassade Metallbefestigungen (Schrauben, Muttern etc.) notwendig, was der Forderung nach biologischer Abbaubarkeit widerspricht. Es können jedoch Holzarten gewählt werden, die sehr resistent gegen biologische Angriffe sind und sich nur sehr langsam zersetzen oder verrotten.

Testmodule mit rPET-Platten mit Moosbewuchs und Bewässerung befinden sich derzeit im Bau. Unser Projekt zielt darauf ab, die städtischen Lebensbedingungen durch innovative und nachhaltige Begrünungslösungen deutlich zu verbessern. Die Verwendung von Moosen und recycelten Materialien ist ein entscheidender Schritt, um die Umweltbelastung zu minimieren und gleichzeitig die Lebensqualität in den Städten zu verbessern.

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